Wir haben euch im Laufe dieses Monats unter Anderem Tipps und Tricks zum Gründen gezeigt. Allerdings haben wir einen Aspekt noch nicht beleuchtet. Nicht jeder wird sich einfach so selbstständig machen können und einfach „hau-ruck“ seine Idee verwirklichen (auch wenn „hau-ruck“ beim Verwirklichen generell selten der Fall ist).

Deswegen wollte ich auch über ein paar Gründe sprechen, die solche Ideenverwirklichungen schwer machen könnten. Das heißt nicht, dass es dann komplett unmöglich ist, aber in manchen Fällen sollte man nicht zwei, sondern drei Mal über die nächsten Schritte nachdenken.

Finanzielle Einschränkungen, Familie, fehlendes unternehmerisches Wissen, Verpflichtungen in der „normalen“ Arbeit oder eine niedrigere Risikobereitschaft können durchaus Gründe sein, wegen denen man etwas mehr Überlegen sollte.

Wenn man eine Familie ernährt, seine eigene Miete bezahlen muss und bis zur Gründung nicht die Möglichkeit hatte, sich einen sicheren Geldpolster zur Seite zu legen, ist es doppelt wichtig, sich die Gründung gut zu überlegen – oder in Betracht zu ziehen, ob nicht jemand anderes mit der Idee weit besser umgehen könnte und mit dem- oder derjenigen eine Kooperation einzugehen.

Fehlende finanzielle Mittel oder Sicherheiten werden auch bei der Finanzierung, inbesondere bei der Fremdfinanzierung durch Banken oder Ähnlichem, zum Hindernis werden. Nicht wenige gute Ideen sind an fehlenden Investoren beziehungsweise Geldgebern gescheitert.

Eine weitere Überlegung – wer Familie hat, hat eine Verantwortung gegenüber anderen Menschen. Einfach alles stehen und liegen zu lassen, um einen Traum oder eine Idee zu verwirklichen kann sehr riskant sein. In dieser Situation sollte wohl überlegt sein, ob man einerseits das finanzielle Risiko eingehen will und andererseits die Zeit opfern oder investieren will, die man normalerweise mit der Familie verbringen könnte. Allerdings sind solche Hürden mit verständnisvollen Kollegen und Partnern zu überwinden. Wenn man jetzt alleine eine Idee auf die Beine stellt, wird es allerdings noch schwieriger.

Wer neben seinem Vollzeitjob noch Startups gründen will, muss sich auch die Zeitfrage stellen. Da wird von Freizeit nicht mehr viel übrigbleiben, sonst wird wohl eine Stundenreduzierung notwendig werden. Die riskanteste Möglichkeit ist es natürlich, seine normale Arbeit ganz aufzugeben und sich voll auf das neue Projekt zu konzentrieren.

Einige Projekte haben ein höheres Risiko. Das kann viele Faktoren haben. Von Einzigartigkeit zu hoher finanzieller Startbelastung (durch Produktion, Mieten oder Mitarbeitern). Eine ehrliche Risikoanalyse ist immer gefragt, und hier kann und soll man sich Rat von Experten holen.

Nicht jeder ist zum Unternehmer geboren. Als ein Mensch, der sich selbst nicht selbstständig machen würde, kann ich das gut verstehen. Aber – ob man das Zeug zum Unternehmer hat, findet man erst heraus, wenn man es macht – und oft kann man in diese Rolle hineinwachsen.

Für ein Unternehmen braucht man viel Mut und Eier/-stöcke aus Stahl. Ob die Gründe, die dagegensprechen es zu versuchen, groß genug sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Diese Zeilen sollen auf keinen Fall Leute davon abhalten, sich selbst zu verwirklichen, sondern zum Nachdenken anregen. Zu guter Letzt: Die Umstände werden selten oder gar nie perfekt sein und ein eigenes Unternehmen wird immer Opfer erfordern. Aber was man im Gegenzug dafür bekommt, kann all das mehr als nur wert sein.

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